Wenn Sie die Dachbegrünung Ihres Kleindaches in Eigenregie realisieren möchten, sollten Sie folgendes wissen und beachten.
Grundsätzlich darf man bei Dachbegrünungsarbeiten nie vergessen, dass man sich auf einem Dach befindet! Sorgen Sie daher in Ihrem eigenen Interesse für eine Absturzsicherung durch Gerüste, Geländer oder Sicherheitsgurte.
Bei begrünten Dächern gelten diesselben An- und Abschlusshöhen wie bei ungenutzten Dächern, d. h. bei Anschlüssen an aufgehenden Bauteilen, Durchdringungen etc. sollte die Aufkantungshöhe mind. 15 cm betragen. Bei Dachrandabschlüssen beträgt die Aufkantungshöhe mind. 10 cm. Die Anschlussbereiche sind vegetationsfrei zu halten und die Abdichtung ist am Wandanschluss zu schützen.
Das Dach muss je nach gewünschtem Aufbau eine dauernde Belastung von mindestens ca. 100 kg/m² aufnehmen können (schwerster Aufbau ca. 200 kg/m²). Eine extensive Dachbegrünung ist nicht schwerer als ein üblicher Kiesbelag.
Die Dachfläche sollte eine Neigung zwischen 0,5 % und 5° (2 bis 8 cm/m) aufweisen.
Bevor es an die eigentliche Begrünung geht, muss die Dachabdichtung geprüft werden. Bei älteren Dächern empfiehlt sich das Aufbringen einer zusätzlichen Abdichtungslage.
Die Dachfläche muss fachgerecht abgedichtet (und dicht) sein. Sofern das Dach keine wurzelfeste Abdichtung aufweist, muss vor dem Aufbringen eine Wurzelschutzfolie verlegt werden.
Für ausreichende Entwässerung des Daches durch Ablauf oder Traufkante sorgen! Die Abläufe müssen so gestaltet sein, dass sie jederzeit zugänglich sind (z. B. mit Hilfe eines Kontrollschachtes).
Für die Pflanzen spielen die lokalen Standort- und Klimabedingungen eine besonders wichtige Rolle. Um ein optimales Pflanzenwachstum zu gewährleisten, sollte deshalb vorab geklärt werden, wie sonnig und windexponiert der Standort ist.
Extensive Pflanzungen sind sehr pflegearm, jedoch sollte bis zum Keimen und Anwachsen die Dachoberfläche gut feucht gehalten werden. Pflanzungen im Frühjahr und Herbst bringen dabei die besten Ergebnisse. Ein bis zwei Mal pro Jahr sollte außerdem unverwünschter Fremdbewuchs entfernt werden. Dabei werden auch die An- und Abschlüsse inklusive der Entwässerungseinrichtungen kontrolliert.
Überall dort, wo technisch möglich, werden beim Systemaufbau Recycling-Stoffe eingesetzt, z. B. bei Substraten, Dränage-Elementen, Schutzlagen und Filterschichten.